Am Dienstag, den 9. Oktober 2012 der wichtigsten internationalen Zusammenkünfte der Verlagsbranche herauskristallisiert hat. Denn zu keiner anderen Gelegenheit im jährlichen Veranstaltungskalender finden sich so viele Experten aus der ganzen findet im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse die mittlerweile vierte O’Reilly Tools of Change for Publishing-Konferenz statt, ein Event, das sich als eines Welt zusammen, um gemeinsam über aktuelle Trends und Innovationen der Verlagsbranche zu diskutieren.
Deutsche Verlage haben sich der Veranstaltung in den letzten Jahren eher fern gehalten. Das ist interessant, weil man umgekehrt konstatieren kann, dass das Interesse an dem deutschen Buch- und Ebook-Markt, dem drittwichtigsten Markt der Welt, von internationaler Seite stetig steigt. International ist man sehr an einem Dialog mit deutschen Verlagen interessiert.
Ich möchte deshalb an dieser Stelle insbesondere bei den deutschen VerlegerInnen und VerlagsmitarbeiterInnen für eine Teilnahme an der TOC Frankfurt 2012 werben und in zweifacher Hinsicht einen Anreiz dafür geben, den Weg nach Frankfurt einen Tag früher anzutreten. Zum einen dadurch, dass ich meine persönlichen Highlights des Tagungsprogramms anführe. Zum anderen durch einen von O’Reilly freundlicherweise für die Leser dieses Blogs zur Verfügung gestellten Discount-Code, mit dem Sie bei Registrierung einen Rabatt von 20% erhalten. Geben Sie einfach den folgenden Rabattcode ein: TOC12SP20
Neue Geschäftsmodelle
An Konferenzen, die sich mit dem digitalen Wandel der Verlagswelt beschäftigen, ist auch hierzulande kein Mangel. So leisten Klopotek mit dem Publishers Forum seit vielen Jahren gute Arbeit und laden immer wieder internationale Gäste zu Vorträgen ein, um den Blick auf die internationalen Märkte und interessanten Entwicklungen der Branche zu richten.
Auch auf der TOC Frankfurt geht es um neue Geschäftsmodelle, die “Tools of Change”, wenn man so will. Ihnen sind mit dem Innovators Track und dem Innovators Showcase, moderiert von Sophie Rochester (The Literary Platform) und Christophe Maire, eine ganze Reihe von Sessions gewidmet, u.a. mit Joe Regal (ZolaBooks), Joshua Cohen (Ganxy.com), Matthew Crockatt (And Other Stories), Eric Hellman (Unglue.it), Jesse Potash (Pubslush), Kevin Franco (Enthrill Media), Andreas Wiedmann (Metaio) und Jason Illian (BookShout).
Die TOC Frankfurt ist aber ganz ausdrücklich keine Konferenz der Dienstleister, die ihre neuesten Produkte an den Verlag bringen wollen. Vielmehr geht es um neue Ideen, ein neues Denken. Und da lohnt es sich zuzuhören! In der Regel prägen kein Beratersprech, kein “Verlage müssen dies tun oder jenes tun”, sondern ein „Schaut mal was wir tun und welche Erfahrungen wir gesammelt haben“ den Ton der TOC. Die Panels und Sessions verweisen also eher auf eine Fragestellung, einen Ansatz, eine Option, die für Verlage und ihr digitales Geschäft interessant sein könnten: Sie sollen inspirieren.
Data Analysis und Open Publishing
Persönlich finde ich in diesem Jahr den Zusammenhang von ‘Data Analysis’ und ‘Open Publishing’ besonders interessant. Wie und auf Basis welcher Erkenntnisse werden Verlage die Herstellung und den Vertrieb von Inhalten in Zukunft organisieren, um den Zugang zum Leser zu gewinnen? Wie entwickeln sich die Schnittstellen zwischen Verlagen und Lesern – im übertragenen genau wie im technischen Sinn?
Gerade zu Beginn eines neuen Marktes kommen dabei Daten eine gewichtige Rolle zu, denn sie erlauben es, die richtigen Entscheidungen bei der strategischen Aufstellung eines Verlags für das digitale Zeitalter zu treffen. Tod Carpenter wird darüber mit Ken Michaels (Hachette Book Group US) und Michael Tamblyn (Kobo) diskutieren
Daten sind jedoch kein Selbstzweck. Bestenfalls lassen sich aus den aggregierten Daten wichtige Erkenntnisse darüber gewinnen, auf welche Art und Weise und mit welchen Mitteln in Zukunft Geschichten erzählt werden, seriell und viral. Sophie Rochester wird darüber mit Dan Franklin (Random House UK), Justin Keenan und Jennifer 8. Lee (Plympton) sprechen.
Design and Typography
Sollte der Leser nicht ein Anrecht darauf haben, tolle Geschichten auch in einer ansprechenden Form präsentiert zu bekommen? Die Bedeutung von Design und Typographie beim Ereading stellt Baldur Bjarnason auf seinem Blog http://www.baldurbjarnason.
API’s in Publishing
Möglicherweise sind geschlossene Container in geschlossenen Systemen aber gar nicht das Ende der Entwicklung von Ebooks. Wie API’s und offene Schnittstellen dazu geführt haben, die mediale Wahrnehmung von Nutzern fundamental zu verändern sowie Leser mit Anbietern von Inhalten auf eine ganz neue, dynamische Art und Weise zu verbinden, das zeigt gerade der ernorme Aufstieg der sozialen Netzwerke und Apps sehr deutlich. In der Verlagsbranche sind API’s jedoch noch nicht wirklich angekommen. Umso interessanter sind die Sessions zu den Themen ‘Open Publishing’ mit Joe Wikert (O’Reilly) und ‘APIs in Publishing’ mit Anna Lewis und Oliver Brooks (ValoBox) und Adam DuVander (ProgrammableWeb).
Diese neue Art des Publishing stellt ganz besondere Herausforderungen an ein professionelles, automatisiertes Rechtemanagement, d.h. an die Verwaltung von multimedialen Rechten in einem vernetzten, internationalen Kontext. Dem trägt die Session mit Bob Kasher (iviago) und Michael Healy (Copyright Clearance Center) Rechnung, die von Mark Bide (EDItEUR) moderiert wird. Dass Rechtemanagement und DRM zwei ganz unterschiedliche Dinge sind, verdeutlicht die Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung mit Joe Wikert (O’Reilly) und Bill McCoy (IDPF), die von Laura Hazard Owen (PaidContent) moderiert wird.
Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, den 9. Oktober 2012 im Frankfurt Marriott Hotel, Hamburger Allee 2, weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der TOC Frankfurt.